Ein leiser Anfang – aus meiner Geschichte heraus
Es gibt Momente, in denen ich heute noch spüre,
wie tief dieser alte Reflex sitzt:
„Sei perfekt. Mach es richtig. Funktioniere.“
Lange Zeit bedeutete Perfektion für mich nicht Anerkennung —
sondern Sicherheit.
Ein Schutz, der mir half, in einer Welt zu überleben,
in der Fehler gefährlich, Bedürfnisse störend
und Echtheit zu riskant waren.
Viele von euch kennen dieses Gefühl.
Dieses stille, tiefe Wissen:
„Ich darf nicht auffallen. Ich darf nicht zu viel sein. Ich darf nichts brauchen.“
Aber heute sitze ich hier,
mit der Hand auf meinem Brustbein,
und spüre etwas Neues:
Ich darf Bedürfnisse haben.
Ich darf mich selbst wählen.
Ich darf ich sein — auch wenn das früher nicht möglich war.
🌾 Warum unsere Vergangenheit uns lehrte, Perfektion zu wählen
Wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst,
in der Fehler Bestrafung bedeuten,
in der Bedürfnisse „zu viel“ sind,
oder in der Liebe von Leistung abhängt,
lernt das Nervensystem etwas ganz Einfaches:
Perfektion = Überleben
Funktionieren = Sicherheit
Bedürfnisse = Risiko
Das ist kein Charakterzug.
Es ist Neurobiologie.
Es ist Anpassung.
Es ist Schutz.
Der präfrontaler Kortex übernimmt das Kommando:
planen, prüfen, kontrollieren, perfektionieren.
Während das autonome Nervensystem im Hintergrund
ständig auf Überwachung steht:
„Ist es sicher?
Ist es richtig?
Ist es genug?
Bin ich noch akzeptabel?“
Menschen mit CPTSD, Scrupulosity, religiösem Druck oder chronischem Perfektionismus
haben keine „falschen“ Strategien —
sie haben intelligente Überlebensstrategien.
🌙 Die leise Revolution: Ich darf mich selbst wählen
Irgendwann im Erwachsenenleben kommt dieser Moment,
oft ganz leise:
Nicht alles, was mich früher geschützt hat,
schützt mich heute noch.
Perfektion gibt mir keine Sicherheit mehr.
Sie hält mich nur kleiner, enger, angespannter als ich eigentlich bin.
Und irgendwann fällt dieser Satz in mir:
Ich darf mich selbst wählen,
auch wenn Perfektion früher sicherer war.
Dieser Satz ist kein „Mut-Spruch“.
Er ist ein Richtungswechsel im Nervensystem.
Er sagt:
„Ich prüfe nicht mehr vor dem Fühlen.
Ich fühle, und dann prüfe ich.“
🌿 Was im Körper passiert, wenn du dich selbst wählst
Wenn du beginnst, deine Bedürfnisse wieder wahrzunehmen,
passieren neurobiologisch drei Dinge:
1. Der ventrale Vagus aktiviert sich
Atmung wird tiefer
Brustkorb weicher
Muskeln entspannen
Sicherheit breitet sich aus
2. Alte Schutzprogramme fahren herunter
Nicht abrupt.
Sondern wie Licht, das leiser wird.
3. Selbst·Vertrauen wächst organisch
Nicht als Gedanke.
Als Körpergefühl.
Selbst·Wahrnehmung beruhigt das Nervensystem stärker als jede Lösung.
Lösungen heilen nicht —
Nähe tut es.
🌟 Wie der Leitstern dich dabei begleitet
Dein Leitstern ist kein Ziel und kein Produkt.
Er ist ein Kompass.
Eine Richtung.
Ein Gefühl, das dich durch ein neues Jahr trägt.
Im Dezember-Live schauen wir nicht auf To-Do-Listen.
Wir schauen auf:
deine Bedürfnisse
deine innere Ausrichtung
deine Identität
dein Grundgefühl für 2025
und die Frage:
„Wer darf ich in diesem Jahr sein, wenn ich mich selbst wähle?“
Der Leitstern-Planer hält diesen Prozess für dich,
Schritt für Schritt,
ohne Druck,
in deinem Tempo.
🕊️ Einladung in die Gemeinschaft
Wenn dieser Artikel etwas in dir berührt hat —
etwas, das lange keinen Raum hatte —
du bist willkommen.
Im Dezember-Live.
In der Leitstern-Gruppe.
Und in jeder Entscheidung,
bei der du dich selbst ein Stückchen mehr wählst.
Es wird leise.
Es wird sicher.
Es wird dein Raum.

